Umweltschutz mit Messer und Gabel

Gemeinsames Kochen stand auf dem Programm unserer Umweltgruppe  im Gasthof „Zur Linde“ im Dobersgrund.

Als Weiterführung ihres Umweltschutzgedankens veranstaltete unsere Umweltgruppe ein Kochevent im Gasthof „Zur Linde“. „Im letzten Jahr pflanzten wir kleine Bäumchen und setzten uns mit dem Verbiss an den jungen Pflanzen auseinander“, erklärt Andrea Wittmann, die die Umweltgruppe leitet. „Den Bäumen sollte beim Wachsen geholfen werden, denn Rehe beispielsweise fressen bevorzugt an den jungen Bäumen und Trieben.“ Jetzt kam der nächste Schritt für die Umweltgruppe. Pflanzenschutz im Wald heißt also auch, den Bestand der Wildtiere im Blick zu haben. „Jäger schießen nicht einfach nur Tiere tot. Es geht darum, den Wald oder die Natur im Ganzen zu betrachten. Und außerdem wird das Tier wertgeschätzt“, fasst Andrea Wittmann die Aufgabe des Jägers zusammen. Den Schülerinnen und Schülern der Umweltgruppe wurde klar, dass heimisches Wild in Bioqualität vorliegt, regional ist und damit keinen großen CO2-Abdruck hat. Außerdem stammt das Wildfleisch nicht aus Massentierhaltung oder ist mit Antibiotika behandelt. Zudem ist es mager, kalorienarm und reich an Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen.
Elke Brückner vom Landgasthof „Zur Linde“ war sofort begeistert von der Idee, einen Kochabend mit den Kindern zu veranstalten. Und das ist nicht selbstverständlich, dass sie sich die Zeit genommen hat: „Ich habe mich gerne bereit erklärt, den Kindern zu zeigen, wie man Wild zubereitet. Der Besuch der Schülerinnen und Schüler hat ganz viel Spaß gemacht.“ Auch die Eltern waren begeistert von den Kochkünsten ihrer Kinder. Gemeinsam wurde in der Küche gekocht, gewürzt und viel über die Zubereitung gelernt – auch einen Geheimtipp haben sie erfahren: Passierte Tomaten im Bräter geben einen tollen Geschmack. Am Ende waren alle Teller leer und die Bäuche gut mit Klößen, Blaukraut und Rehfleisch gefüllt.
An diesem Abend konnte die Gruppe aus Sechstklässlerinnen und Sechstklässlern weiter zusammenwachsen, denn bereits im kommenden Jahr steht eine weitere gemeinsame Unternehmung im Kalender: Im Mai geht es für die Umweltgruppe nach Schottland. Auch diese Reise steht im Zeichen von Nachhaltigkeit und Naturschutz. In Zusammenarbeit mit der Banff Academy will man weitere Umweltprojekte umsetzen. „Umwelt- und Naturschutz hören nicht vor der Haustür auf. Wir müssen ohne Ländergrenzen denken und alle mitnehmen“, zeigt sich Andrea Wittmann überzeugt. Bevor es allerdings nach Schottland geht, werden im Dezember im Landkreis wieder Bäumchen gepflanzt und der Waldschutz hier vorangetrieben.

Verena Zeuß