„Tour de France“ im Schulhaus
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Das P - Seminar „Tour de France“ am KZG möchte Schüler der Unterstufe für Frankreich begeistern und animieren, Französisch als Fremdsprache zu lernen. Im Rahmen der „Deutsch-Französischen Woche“ veranstalteten die Seminaristen hierzu eine rasante Schulhaus-Rallye.
„Bonjour! Je voudrais une baquette, une confiture et aussi une mousse au chocolat!“ – Erstaunlich flüssig geht Paul und Max die Aufzählung dieser französischen Leckereien über die Lippen – und das, obwohl sie erst kurz zuvor erstmals mit der so wohlklingenden Sprache in Berührung kamen. Die beiden Sechstklässler „bestellen“ gerade „sur un marché français“ ein kleines Frühstück. Der „Marktstand“ ist Bestandteil einer Schulhaus-Rallye für die fünften bis siebten Jahrgangsstufen am Kaspar-Zeuß-Gymnasium, organisiert und durchgeführt vom P - Seminar „Tour de France“. Im Schulhaus verbanden dabei die 13 Seminaristen fünf Stationen zur französischen Kultur mit dem berühmten Sportereignis, inklusive kleiner Rätsel und Wettbewerbe, Musik und Tanz, Sport – und eben auch kulinarischen Spezialitäten.

„Schön, dass wir heute zumindest ein wenig Französisch lernen“, freuen sich Paul und Max. Die beiden Sechstklässler lernen seit diesem Schuljahr Latein als zweite Fremdsprache. Spaß machen ihnen die „Französisch-Unterrichtsstunden“ aber trotzdem. Zu verdanken war dies den Mitgliedern des P - Seminars „Tour de France“. Mit lustigen Spielen und einfachen Übungen animierten die Zwölftklässler die – in Kleingruppen aufgeteilten – „Radrennfahrer“ zu ersten Sprechversuchen. Die Rallye lief den ganzen Vormittag, über insgesamt sechs Schulstunden. Überrascht stellten die Jungen und Mädchen der Unterstufe dabei fest, wie viel Französisch sie doch eigentlich schon verstehen und wie viele französische Wörter wir im Alltag verwenden.

Neben den Einblick in die Sprache, kam auch die Kultur, Geschichte und Geographie unseres Nachbarlandes an den fünf – im Schulhaus verteilten – Etappen-Zielorten Reims, Saint-Étienne, Toulouse, Nîmes und Paris nicht zu kurz. In Reims wurde anhand einer Comic-Station auch das Thema Rassismus in einfacher Sprache behandelt. Die Schüler lernten dabei unter anderem Begrüßungsformeln wie Bienvenue!, Salut! oder Bonjour! und wie man sich mit seinem Namen, Alter und Wohnort vorstellt. In Saint-Étienne wurde es sportlich; durften sich doch die Schülerinnen und Schüler im Boccia messen – Eine Variante des Boule-Spiels, bei dem es gilt, seine eigenen Kugeln möglichst nah an eine kleinere Zielkugel zu setzen. Gar nicht so einfach! Gut, dass es im Anschluss die besagte kulinarische Stärkung an der Station in Toulouse gab. In Nîmes stand Geschichte auf dem Programm. Die Fünft- bis Siebtklässler erfuhren dabei viel Wissenswertes über Sehenswürdigkeiten, Napoleon, Frankreich und die Römer, den „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. sowie die Deutsch-Französische Freundschaft. Ihren schwungvollen Abschluss fand die Rallye in der Werkbühne. Zur berühmten Musik von Jacques Offenbach studierten hier Celine und Luisa mit den Unterstufen-Schülern einen schwungvollen Cancan-Tanz ein.

Die beiden Zwölfklässlerinnen freuten sich sehr über die Begeisterung, mit der ihre „Schützlinge“ nur so über die Bühne wirbelten. Für das mit Beginn des Schuljahres 2018/2019 gestartete Seminar hatten sie sich entschieden, weil sie Frankreich „lieben“ und ihnen die Landessprache sehr gefällt. Die Aufgabengebiete des P - Seminars wurden untereinander aufgeteilt. Dass sie die Tanzstation übernehmen, stand für die Beiden sofort fest; sind sie doch begeisterte Tänzerinnen, unter anderem bei der „Dance Street“ von Petra Mahr-Richter. Celine tanzt zudem bei der Ludwigsstädter Faschingsgesellschaft. Wie sie bekunden, sei das P - Seminar auch für sie äußerst lehrreich gewesen und habe ihnen viel Spaß gemacht. Geleitet wurde es von Oberstudienrätin Susanne Reber, die sich voll des Lobes über die durchwegs motivierten Seminaristen zeigte. Ihr Dank galt auch dem Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW), das das Programm im Rahmen der „Deutsch-Französischen Woche“ sponserte.

Dass die Appetithäppchen „Lust auf mehr“ machten, belegten viele positive Reaktionen der „Radrennfahrer“. Einige haben sich fest vorgenommen, Französisch als zweite beziehungsweise dritte Fremdsprache zu lernen. Andere wiederum überlegen noch. „Es ist auf jeden Fall eine lebendige Sprache, die sehr schön klingt!“, waren sich alle einig. hs

Seminaristen: Alexandra Hasenbank, Lucy Höfner, Luisa Hofmann, Celine Imsel, Marleen Kießling, Laura Kotschenreuther, Emma Lipfert, Hanna Lipfert, Stefan Melber, Isabell Schedel, Jeremie Schulz, Mirkan Suludere, Selin Yenilmez, Leiterin: Oberstudienrätin Susanne Reber.

Laura erläutert den Sechstklässlerinnen die Geographie von Toulouse.jpg

Paul beim Bocchia-Spielen an der Station Saint-Étienne.jpg

 

Max und Paul am Marktstand in Toulouse.jpg

 Am Marktstand in Toulouse.jpg

 Angebot des Marktstandes.jpg

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Das Projekt-Seminar zur Studien- und Berufsorientierung (P - Seminar): ist Teil der gymnasialen Oberstufe in Bayern. Es soll die Schüler bei ihrer Studien- und Berufswahl unterstützen. Ziel ist es, sie auf die Anforderungen von Hochschule und Berufswelt vorzubereiten. Ein Seminar erstreckt sich über eineinhalb Schuljahre. hs