Hohe Auszeichnung für Antonia Pfadenhauer durch den Historischen Verein
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„Die Metamorphosen des Ovid am Beispiel künstlerischer Darstellungen in den Schlössern der Markgrafschaft Bayreuth“ lautet der Titel der W-Seminararbeit von Antonia Pfadenhauer, Abiturientin an unserem Gymnasium. Da diese Arbeit besondere regionale Bezüge in ihren Mittelpunkt stellt, prämierte Regierungspräsident a.D. Wilhelm Wenning als 1. Vorsitzender des Historischen Vereins für Oberfranken diese herausragende Leistung.

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 Zu einer kleinen Feierstunde konnte unsere Schulleiterin, Oberstudiendirektorin Renate Leive, deshalb eine Delegation des Historischen Vereins aus Bayreuth begrüßen. Besonders freute sie sich darüber, dass ihre frisch gebackene Abiturientin Antonia Pfadenhauer für ihre wissenschaftliche Arbeit diese hohe oberfränkische Auszeichnung erhielt.

„Sie haben sich in Ihrer Seminararbeit einem kunsthistorischen Thema gewidmet und dabei ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt“, zeigte sich 1. Vorsitzender Wilhelm Wenning in seiner kurzen Laudatio angetan über das Interesse der Schülerin am Fach Geschichte. Zusammen mit einem Geldpreis, einer Schnuppermitgliedschaft im Historischen Verein für Oberfranken und einer Anerkennungsurkunde überreichte er deshalb der Abiturientin den verbandseigenen Sonderband 2009 zum Thema „Wilhelmine von Bayreuth heute“. Schriftführer Bruno Hager bot ihr darüber hinaus an, ihre Arbeit im Rahmen eines Referats innerhalb der Vortragsreihe des historischen Vereins einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.

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Angesprochen auf die ausgefallene Thematik ihrer Arbeit, die im Fachbereich Latein unter der Betreuung von Studiendirektor Leonhard Welscher entstand, antwortet die Abiturientin spontan: „Bei mehreren Ausflügen in die Schlösser, Parks und Residenzen der Markgrafschaft ist mir aufgefallen, dass Persönlichkeiten der fränkischen Regentenlinie immer wieder Motive aus der Antike, speziell aber die „Metamorphosen“ des Ovid als Lieblingsthema umgesetzt hatten.“ Ehrgeiziges Ziel dieser Arbeit war es deshalb, erstmals alle bildhaften Darstellungen von Ovids „Metamorphosen“ im Bayreuther Raum, die sich ausnahmslos in gutem oder sogar sehr gutem Erhaltungszustand befinden, zusammenzutragen, zu vergleichen und in einer Gesamtschau einander gegenüber zu stellen. Zentral stand dafür die Analyse des Gobelinsaals im Neuen Schloss Bayreuth. Vergleichende Betrachtungen dazu boten sich über die Deckenbilder in der sogenannten „Laterne“ im Alten Schloss in der Eremitage an. Die themengleichen, frisch restaurierten Medaillons im Deckenbereich und die Supraportendarstellungen im gerade wiedereröffneten Markgräflichen Opernhaus erfuhren gleichfalls eine eingehende Besprechung.

Besonders gefällt Kursleiter Studiendirektor Leonhard Welscher das systematische Vorgehen seiner Schülerin, die, wie er betont, „neben fundierten Ovid-Kenntnissen auch die kunstgeschichtlichen Aspekte des Barock und des Rokoko sowie die intellektuellen Ansprüche der Auftraggeber, insbesondere der Markgräfin Wilhelmine in ihre Darstellung einbezogen hat.“

„Leider gab es zu meinem Thema nur wenig Sekundärliteratur“, erklärt Antonia Pfadenhauer. Deshalb bilden wesentliche Teile ihrer Arbeit auch die Recherchen vor Ort, Gespräche mit Sachverständigen, eine fotografische Aufnahme und eine vergleichende Zusammenstellung aller im Bayreuther Raum vorkommenden Metamorphosendarstellungen. Und verschmitzt erklärt die Abiturientin: „Eigentlich möchte ich mit meiner Arbeit dem Leser Lust machen, sich selbstständig auf die wirklich sehr spannende Spurensuche nach Ovids „Metamorphosen“ in unserer fränkischen Heimat zu begeben.“

Die Arbeit der Abiturientin, die auch vom Verein „Humanistische Bildung in Bayern“ eine Würdigung erfahren hat, ist übrigens im neuesten Band (2018) der hauseigenen Publikationsreihe des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums „Schriften zur Heimat- und Landeskunde“ erschienen und in der Kreisbibliothek auszuleihen.