Am 05.12.2025 besuchte der Geografiekurs der Q13 den CONCEPT STORE galerie MAYER, um mehr darüber zu erfahren, wie Kleidung heutzutage hergestellt wird und welche Rolle Qualität und Umweltbewusstsein beim Shoppen spielen.
Während unseres Besuchs erzählte uns Uschi Mayer interessante Fakten über die Produktion, die Unterschiede in Stoffen und deren Verarbeitung sowie die Maßnahmen, die das Geschäft zur Förderung nachhaltiger Mode ergreift.
Unternehmer
Der Preis der Kleidung entspricht nicht unbedingt einem Kriterium für Qualität.
Für Shopinhaber ist das nötige Know-how über die Herstellung und Echtheit der Stoffe wichtig beim Einkauf für dasSortiment. Umso wichtiger ist es, ein grundlegendes Wissen über Stoffe zu haben – etwa darüber, welche Materialien echt sind oder wie sie hergestellt werden. Denn: Preisunterschiede entstehen durch verschiedene Herstellungsweisen:
Beispiel: Kaschmir: die sorgfältige Gewinnung der Fasern spielt eine große Rolle
→ grob produzierte Ware ist deutlich günstiger, aber auch minderwertiger
Das Verhältnis von Preis-Leistung kann aber auch ausgereizt werden. Ein qualitativ hochwertiger Pullover kann für 300 Euro angemessen sein, wobei ähnliche Produkte für 100 oder 600 Euro angeboten werden, jedoch kein besseres Verhältnis zwischen Preis und Qualität bieten
Kunde
Ist das Budget knapp, lieber auf Second-Hand-Ware zurückgreifen oder auf reduzierte Warewarten. Grundsätzlich sollte das Ziel sein, Kleidung möglichst lange zu tragen. Es ist nachhaltiger, ein hochwertiges Kleidungsstück oft zu nutzen, als ständig neue, aber minderwertige Stücke zu kaufen.
Falls das Bedürfnis nach etwas Neuem aufkommt, sollte man lieber Variation schaffen und nicht ständig Neues oder Gleiches anbringen. Dabei lohnt es sich, zumindest auf Ökotex-Standards zu achten, dies kann helfen, die eigene Gesundheit und Haut zu schützen.
Auf manchen Etiketten stehen verschiedene, anerkannte Nachhaltigkeitszertifizierungen, welche beim umweltfreundlichen Einkauf helfen können.
Der Trend geht zum Qualitätsabstieg?
Auffällig ist, dass große Marken ihre Qualität zunehmend verschlechtern und stärker in den Mainstream rücken. Umso wichtiger wird ein kritischer Blick auf Materialien, Verarbeitung und Nachhaltigkeit. Man sollte beim Shoppen keinen Tunnelblick für Marken haben.
Fashiontrends spielen eine wichtige Rolle in der Modewelt. Auf die Frage „Wie können Shopinhaber die Trends voraussehen?“ meint Uschi Mayer, dass sich einerseits an den Modegrad, welcher von Industrie und Großunternehmen vorgegeben wird, orientiert werden sollte und dem eigenen Gefühl nachzugehen.
Die, durch die Globalisierung auftretende, Fast-Fashion–Bewegung sorgt für die Herstellung von Kleidung in Massenproduktion. Die Liebe für Einzelstücke verschwindet und Stoffe werden so günstig wie möglich angeschafft und weiterverarbeitet.
Aufgrund dessen können wir heutzutage T-Shirts für drei Euro einkaufen. Der Preis, den wir sparen, wird jedoch von den Arbeitern auf dem Produktionsweg des T-Shirts bezahlt.
Dem Großhändler können diese Qualitätsmängel egal sein, denn Klamotten werden einfach zurückgeschickt und ersetzt. Solange man in Massenproduktion vorgeht, machen solche Fälle keinen großen Unterschied. Als Kleinunternehmer muss man für Qualitätsmängel geradestehen, da oft ein persönlicher Bezug zum Kunden aufgebaut wird.
Qualität im Stoff
Bei hochwertiger Produktion spielt der Stoff sowie dessen Verarbeitung eine wichtige Rolle für ein langlebiges Endprodukt.
Beispiel: Keramikstoff (sehr feiner Textilstoff, durch besondere Behandlung robust, hitzebeständig, pflegeleicht)
→ langlebiges Textil, welches seine Form gut hält und oft einen besonderen Griff oder Glanz hat.
Beispiel: Veredelte Fäden (Rohfaden erhält zusätzliche Behandlung, bevor er zum Stoff verarbeitet wird)
→ der fertige Stoff sieht hochwertiger aus, ist angenehmer zu tragen und hält länger
Einer der Schüler warf die Frage auf, ob die Qualität in gewissen Herkunftsländern generell besser sind als in anderen.
Uschi Mayer erklärt, dass dies nicht immer zutrifft, da manche Hersteller sich an vorgeschriebene Regeln nicht zwingend halten oder im Ausland produzieren lassen. Trotzdem sollte man im Hinterkopf behalten, dass auch soziale Faktoren in die Fertigung der Klamotten einspielen
Beispiel: die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter
→ Bekannte Marken lassen ihre Waren teils in China oder Bangladesch herstellen. Es werden Bedingungen für die Arbeiter gesetzt, sodass diese für einen vertraglich festgesetzten Zeitraum in Großblocks wohnen müssen, da sie keine Aussagen über die Designs oder den Prozess machen dürfen.
Der Kurs des KZG hat gelernt, dass besonders die Qualität der Stoffe eine zentrale Rolle für hochwertige Mode spielt.
Uschi Mayer vom CONCEPT STORE galerie MAYER geht mit gutem Beispiel voran, da sie und ihr Mann Sigi Mayer, nicht nur auf die Herkunft der Stoffe achten, sondern auch über die Produktionsbedingungen ihres Sortiments informieren und mit Bedacht wählen.
Gerade für uns als Konsumenten ist ein achtsames Auge beim Kauf von Klamotten entscheidend, um langlebige und hochwertige Mode anzuschaffen. Also: Wählen Sie bewusst und fühlen Sie auch mal an den Stoffen, um Ihre Kleidung möglichst lange tragen zu können und nachhaltigen Konsum zu fördern.
