Ein Zauderer wird zum Helden – Gregor Wolf liest aus seinem neuesten Roman

Wer schon einmal eine neue, etwas unwägbare Aufgabe vor sich hatte, kennt dieses Gefühl: Man ist zögerlich, man zaudert. Kann ich diese Sache bewältigen? Reichen meine Fähigkeiten dazu aus? Sind andere darin nicht besser als ich?

Genau diese Gedanken hat der junge Zauberlehrling Etzel Zauderkern, der Held im Roman „Etzel Zauderkern und die Macht der Wünsche“ des Autors Gregor Wolf, aus dem dieser den Schülerinnen und Schülern der fünften Klassen in der Studiobühne vorlas. Da die Königin im Reich Nahfern aufgrund einer Vergiftung erkrankt und Etzels Meister Gram wegen einer heftigen Grippe unpässlich ist, muss Etzel die rettende Medizin in die Hauptstadt bringen. Selbst nicht davon überzeugt, dass er der Richtige für diese Aufgabe ist, macht er sich zögerlich auf den Weg. Verfolgt von drei Bösewichten gerät er immer wieder in brenzlige Situationen, aus denen er sich selbst oder mithilfe anderer retten kann. Vor allem die Knappin Gisa wird zu seiner wichtigen Begleiterin. Dabei deckt er mit ihrer Hilfe eine Verschwörung im Königreich auf und merkt, dass man Mut braucht, damit es in der Welt, in der man lebt, friedlich und gerecht zugeht – für die einfachen Leute, für Frauen und Mädchen und für einen selbst.

Wie eigentlich immer bei unseren Lesungen waren die Schülerinnen und Schüler begierig darauf, mehr über den Autor und seine Leidenschaft fürs Schreiben zu erfahren. Gregor Wolf beantwortete die zahlreichen Fragen so offen und sympathisch, dass die Schülerinnen und Schüler respektvoll und auch mit Erstaunen die Studiobühne verließen. „Ich war […] sehr überrascht, dass […] Gregor Wolf so lange für das Buch […] gebraucht hat, aber selbst nur ungefähr 80 Ct beim Verkauf von einem Buch bekommt“, meinte eine Schülerin aus der 5a hinterher. Als Schriftsteller darf man also kein Zauderer sein, sondern man muss auf seine Fähigkeit, gut schreiben und vorlesen zu können, vertrauen. Gregor Wolf hat diese Fähigkeit, dies zeigt ein weiteres Fazit unserer Schüler: „Die Lesung war spannend und machte neugierig.“

Susanne Posekardt