Ein „cooler“ Ausflug – die 8. Jgst. in Eisenach
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Schon eine Tradition der 8. Jahrgangsstufe im KZG ist die Studienfahrt am Beginn des Schuljahres nach Eisenach. Diese Exkursion ist fächerübergreifend und vermittelt sehr anschaulich die Zusammenhänge aus den Fachschaften Deutsch, Geschichte, Religion, Kunst und Musik. Trotz widriger Wetterverhältnisse machten wir, die beiden 8. Klassen, uns schon am frühen Montagmorgen, zusammen mit den Lehrkräften Frau Konrad, Herrn Breitenbach und Herrn Knäblein auf den Weg nach Eisenach. Nach rund zwei Stunden Busfahrt erreichten wir die Wartburg. Hoch über Eisenach erbaut, ist die Burg weithin sichtbar. Die Wartburg war die erste deutsche Burg, die in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen wurde. 1000 Jahre deutsche Geschichte werden hier eindrucksvoll präsentiert.

Die Wartburg – von der Sage der Gründung bis zu den berühmtesten Bewohnern der Burg

Die Burgführung begann für uns mit reichlich historischen Fakten und Zahlen, die uns die lange Geschichte der Wartburg sehr anschaulich verdeutlichten. Glaubt man der Sage zur Gründung der Wartburg, soll Ludwig der Springer sie mit den Worten „Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden!“ gegründet haben. Damit der Berg sein Eigentum wird, soll er zu einem Trick gegriffen haben. Er ließ so viel Erde auf den Bergrücken schaffen, dass er ganz von ihr bedeckt war. Sei-ne Männer sollen schließlich ihre Schwerter in diese Erde gerammt und geschworen haben, dass es Ludwigs Erde sei. Damit wurde ihm auch der Berg als Besitz zugesprochen. Wann genau die Burg errichtet wurde, ist heute nicht mehr ermittelbar. Sie war aber seit spätestens 1123 durch das Geschlecht der Ludowinger bewohnt.
Beeindruckend waren vor allem einige prachtvolle Räumlichkeiten mit einer aufwendigen Aus-gestaltung. Die Größe der Kapelle erstaunte uns ebenfalls. Eine eigene Kapelle war in Burgen und Schlössern durchaus üblich. Die Menschen waren früher sehr gläubig und wollten das auch in ihrer „Wohnung“ zeigen. In der großen Kapelle finden immer noch regelmäßig Gottesdienste statt.
Ein wichtiger Bestandteil unserer Führung war auch die Vorstellung wichtiger Persönlichkeiten, die auf der Wartburg lebten. Hierzu gehörten Elisabeth von Thüringen, die sich vom Adel ab-wandte und den Ablass verhindern wollte. Sie war schon zu Lebzeiten ein Symbol selbstloser Nächstenliebe.
Walther von Vogelweide, der ebenfalls gegen die Bevorzugung des Adels war und das Hofleben als „sündhaft“ bezeichnete, lebte viele Jahre auf der Wartburg. Dort soll auch ein Sängerwettstreit stattgefunden haben, an dem auch er teilgenommen haben soll.
Martin Luther war der wohl berühmteste Bewohner der Wartburg. Unter dem Namen Junker Jörg fand er dort Schutz und Zuflucht. Auf der Wartburg übersetzte er das Neue Testament ins Deutsche. Nun konnte auch das einfache Volk, das des Lateinischen nicht mächtig war, die Heilige Schrift lesen und verstehen. Am bekanntesten ist wohl die Lutherstube, die aber mittlerweile wegen übereifriger Touristen nur noch aus Nachbauten besteht.

Das „Bachhaus“ mit Konzert

Nach einer kurzen Erholungspause in der Innenstadt Eisenachs besuchten wir das Bachhaus. Zuerst lauschten wir einigen Kompositionen von Johann Sebastian Bach, präsentiert von einem Solisten. Anschließend konnten wir einen Einblick in die Instrumente seiner Zeit erhalten. Das Bachhaus besitzt eine Sammlung von rund 400 historischen Instrumenten. Ein spannendes „Bach-Quiz“ stand als nächster Programmpunkt auf unserer Liste. Wir sind in Kleingruppen durch das Haus gewandert und mussten verschiedene Fragen rund um Johann Sebastian Bach beantworten.

Das „Lutherhaus“

Das Lutherhaus Eisenach ist eines der ältesten und schönsten Fachwerkhäuser Thüringens. Lu-ther hat hier als Schüler von 1498 bis 1501 gewohnt. Wir konnten uns im Lutherhaus die Aus-stellung „Luther und die Bibel“ genau anschauen. Die Ausstellung ist eine wirklich gelungene Mischung aus historischen Exponaten und moderner Medientechnik und spricht auch jüngere Besucher sehr an.
Im Museum konnten wir wieder eigenständig in 4er-Gruppen einen Erkundungsbogen ausfül-len. Die Suche nach den richtigen Antworten, schickte uns kreuz und quer durch das ganze Ge-bäude. Die ausgefüllten Erkundungsbögen wurden nach der Studienfahrt von Schülerinnen und Schülern der zehnten Klassen korrigiert. Die Mitglieder der Siegergruppe erhielten von Herrn Breitenbach Gebetswürfel.

Leider ging unsere Zeit in Eisenach dann auch schon zu Ende. Wir hatten wieder einmal die Ge-legenheit viele neue Eindrücke und Informationen zu sammeln und bedanken uns sehr herzlich bei den betreuenden Lehrkräften für diese interessante Studienfahrt nach Eisenach.
Auf der Heimfahrt nach Kronach nutzte ich noch die Chance für ein Interview.

Meinungen

Milan Krischke:
„Im Großen und Ganzen fand ich den Ausflug nach Eisenach sehr cool. Allerdings gab es auch Stellen, die eher langweilig waren. Am besten hat mir die Wartburg mit der spannenden Führung und das Bach-Haus mit dem Musik-Vortrag gefallen.“

Diego Diaz Rodriguez:
„Es war ein sehr interessanter Ausflug mit vielen neuen Informationen. Vor allem die Wartburg und das frühere Leben haben mich begeistert. Aber auch sehr toll war es, einfach mal wieder die alten Klassenkollegen (nach der Klassenteilung) zu treffen und mit Ihnen was zu unterneh-men.“

Klara Scherbel:
„Meiner Meinung nach war es ein sehr gelungener und spannender Tag. Obwohl wir nur wenig freie Zeit in der Stadt hatten, war es sehr spaßig. Mein Favorit war das Bach-Haus.“

Ich bedanke mich bei allen Schülern, die sich dazu bereit erklärt haben, an meinem Interview teilzunehmen.

Annika Sieber (8a), Reporterin der Schülerzeitung „Der Kaspar“

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