Unsere Umweltgruppe reist nach Finnland

Was aus einer spontanen Idee beim Kaffeetrinken entstand, entwickelte sich zu einem besonderen Erlebnis für die Umweltgruppe unseres Kaspar-Zeuß-Gymnasiums. Andrea Wittmann, die die Umweltgruppe der Schule seit zwei Jahren mit großem Engagement leitet, äußerte bei einem Gespräch mit einer Freundin den Wunsch, die Umweltarbeit am KZG weiter auszubauen und dabei auch Erfahrungen in einem skandinavischen Land zu sammeln. Nur wenig später stellte diese Freundin den Kontakt zu einer Schule im finnischen Porvoo her – und die Begeisterung war auf beiden Seiten sofort spürbar.

Gemeinsame Herausforderungen im Klimawandel

Schnell wurde deutlich, dass die Region rund um Kronach und das Gebiet um Porvoo ähnliche Herausforderungen durch den Klimawandel bewältigen müssen: zunehmende Trockenheit, das Sterben von Nadelbäumen und der notwendige Wandel hin zu mehr Laubbaumarten prägen die Wälder beider Länder. Diese Parallelen machten den Austausch besonders spannend und lehrreich.

Natur hautnah erleben

Mitte Mai reiste eine Gruppe von 13 Schülerinnen und Schülern der 7. Jahrgangsstufe nach Finnland und erkundete gemeinsam mit ihren finnischen Gastgebern die heimischen Wälder. Die Jugendlichen waren beeindruckt davon, wie sichtbar die Folgen des Klimawandels auch dort bereits sind. Ein Ausflug an die Ostsee ermöglichte es ihnen, verschiedene Lebewesen des Meeres zu entdecken und mehr über die ökologischen Herausforderungen der Region zu erfahren. Besonders beeindruckt hat die Gruppe, dass das Thema Umweltschutz in Finnland konsequent gemeinsam angegangen wird – ein Gedanke, der auch die Umweltgruppe des KZG bestärkte, weiter aktiv zu bleiben.

Ein Blick ins finnische Schulsystem

Nicht nur die Natur, auch das Schulleben in Porvoo beeindruckte die Kronacher Delegation: Kleine Klassen, regelmäßige Pausen im Freien nach jeder Stunde und ein naturnah gestaltetes Schulgelände prägen den Alltag der finnischen Schule. Besonders bemerkenswert fanden die Schülerinnen und Schüler, dass das Mensaessen für alle kostenlos ist und es auf dem Schulgelände keine Süßigkeiten gibt. Auch an die Lehrkräfte wurde gedacht: Die Tische der Kinder sind extra hoch, damit sich diese nicht ständig bücken müssen. „Es ist schon sehr spannend, wie sich hier alle um die Gesundheit kümmern und darum, dass sich wirklich alle wohlfühlen in der Schule“, berichtet eine Teilnehmerin begeistert.

Neue Freundschaften und ein vielversprechender Ausblick

Für die Schülerinnen und Schüler war der Aufenthalt in Finnland nicht nur fachlich, sondern auch persönlich ein Gewinn. Es entstanden Freundschaften, die über die Landesgrenzen hinausreichen. Beide Schulen sind sich einig: Der Kontakt soll unbedingt aufrechterhalten werden. Ein Besuch der finnischen Partnerschule in Kronach ist in den kommenden Jahren bereits angedacht.

Andrea Wittmann zeigt sich stolz auf die Umweltgruppe und betont: „Es ist einfach wertvoll, vor Ort zu sehen und zu erleben, was Umweltschutz bedeutet, und über den Tellerrand hinauszuschauen. Unsere Schülerinnen und Schüler begreifen dabei die globalen Zusammenhänge – und genau das kann man nur gemeinsam anpacken. Durch persönliche Erlebnisse lässt sich der Umweltschutz im Bewusstsein der jungen Menschen verankern. Nur durch Regeln und Vorschriften funktioniert es nicht. Wir müssen ihnen die Chance geben, selbst zu erleben und zu erkennen, warum es sich lohnt, unsere Umwelt zu schützen.“

Verena Zeuß